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UA: 29. Oktober 1787
Libretto: Lorenzo da Ponte
Don Giovanni – Frédéric Cornille
Leporello - Simon Robinson Donna Anna - Erica Eloff Donna Elvira - Nina Bernsteiner Zerlina - Hanna Herfurtner Don Ottavio - Patrick Grahl Masetto/Komtur - Magnus Piontek
lautten compagney BERLIN Leitung Wolfgang Katschner
Mozart und sein Librettist da Ponte schufen mit dieser Oper 1787 die wohl schönste Version des Mythos vom ewigen Verführer. Es ist vor allem die neue Sicht auf den Titelhelden, die frei von jeder moralisierenden Wertung ist. E.T.A. Hoffmann bezeichnete das Werk als „Oper aller Opern". Don Giovanni - Sein Name steht für männliche Unwiderstehlichkeit, für den Inbegriff des glänzenden Verführers, des eleganten Abenteurers und tollkühnen Eroberers im Reiche des Eros. Don Giovanni passt in keines der moralischen Koordinatensysteme, weder in das feudalen noch in das bürgerliche, überall ist er der Gesetzlose. Unruhe bringt Don Giovanni in die Welt, in der jedes Ding, jeder Mensch ihren vorbestimmten Platz hatten. Selbst Lebensläufe schienen vorgezeichnet, bevor sie durch ihn, den Versucher, aus der Bahn gerieten. Mozart mischte in seiner Oper Tragisches mit Komischem, Realität mit Theatralik - so gelang ihm das faszinierende Bild eines Mannes, dem drei Frauen stellvertretend für seine zahlreichen Eroberungen gegenübergestellt sind: Donna Anna, die Tochter des Komturs, die er zu verführen versucht und deren Vater er im Zweikampf tötet; Donna Elvira, die er verlassen hat und die nun zwischen leidenschaftlicher Liebe und tiefem Hass schwankt; Zerlina, das junge Bauernmädchen, das ihn mit seiner Art vielleicht am tiefsten berührt.
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