ABGESTAUBT! Musikalische Feminale

Juliane Benda und Louise Reichardt: Komponierende Frauen und Musikerinnen im Berlin des 18. Jahrhunderts

Mit diesem Programm öffnen die lautten compagney BERLIN die Tür in die verschlossenen Erinnerungsräume weiblicher Kunstproduktion in der Barockzeit und der beginnenden Aufklärung. Komponierende und musizierende Frauen hatten im 18. Jahrhundert kaum eine Chance, ihre Profession als Beruf auszuüben und wahrgenommen zu werden. Spätestens nach der Heirat war in der Regel Schluss mit den eigenen beruflichen Ambitionen. Die musikalisch tätigen Frauen waren dann auf das Wohlwollen und die Unterstützung ihrer Ehemänner angewiesen. Von Johann Friedrich Reichardt zum Beispiel ist bekannt, dass er seine Frau als Künstlerin geschätzt und unterstützt hat. Andererseits veröffentlichte er ihre Kompositionen unter seinem Namen. Da mutet die Hilfestellung schon durchaus etwas ambivalent an.

Und doch gab es sie – die spielenden, singenden, komponierenden und dirigierenden Frauen. Eine große, oftmals unbekannte Zahl von ihnen hat sich im adligen wie im bürgerlichen Kontext musikalisch betätigt. In unserem Konzert aus der Reihe ABGESTAUBT! konzentrieren wir uns auf Juliane Benda geb. Reichardt und ihre Tochter Louise Reichardt. 

 

Ein Konzert der Reihe 
ABGESTAUBT!
Musikalische Expeditionen in die Staatsbibliothek zu Berlin

Ein unschätzbarer musikalischer Schatz verbirgt sich hinter der Fassade der Staatsbibliothek Unter den Linden. In den Archiven lagern nicht nur die Handschriften zu großen Meisterwerken wie Mozarts „Zauberflöte“, Beethovens „Ode an die Freude“ oder J.S. Bachs „Kunst der Fuge“. Es finden sich dort auch zahllose Quellen zu Musiken, die zu Unrecht vergessen gegangen sind und längst eine Wiederentdeckung verdient hätten.

In Berlin lagert einer der größten Bestände an Handschriften und alten Drucken weltweit. Dabei handelt es sich um Musik, die eng mit der Geschichte der Stadt Berlin verknüpft ist, um Musik marginalisierter Gruppen, um anonym überlieferte Musik aus der ganzen Welt oder um Werke sogenannter „Kleinmeister“, die in Wahrheit Großmeister waren.

Die neu angelegte Konzertreihe „Abgestaubt!“ will sich diesem unbekannten Repertoire in Kooperation mit der Musikabteilung der SBB und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde der SBB widmen, die Schätze heben und die Noten in lebendigen Klang verwandeln.

Der neu eröffnete Humboldtsaal der Staatsbibliothek zu Berlin wird damit zugleich als ein Ort für Konzerte und Wissensvermittlung in der Stadt etabliert. Die Konzertreihe wird 2023/2024 begründet und kuratiert von Wolfgang Katschner (lautten compagney BERLIN) und Christian Filips (Sing-Akademie zu Berlin), begleitet von radio 3 (Bernhard Schrammek) und wissenschaftlich betreut von Dr. Martina Rebmann (Leiterin der Musikabteilung der Staatsbibliothek Berlin).

 

Medienpartner

 

  • lautten compagney BERLIN
  • Wolfgang Katschner Musikalische Leitung
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