Die Theatralischen Abentheuer
(L’impresario in angustie)

Goethes Lieblings-opera-buffa 

Eine Opernsatire von Domenico Cimarosa

Libretto von Giuseppe Maria Diodati, deutsche Übersetzung Babette Hesse

eingerichtet nach der Weimarer Fassung von 1791

Goethes verschollene Lieblings-opera-buffa „Die Theatralischen Abentheuer“ wird von uns nach dreijähriger Forschung wieder zum Leben erweckt!  Eine bissige, gleichwohl lebensnahe Satire auf den Opernbetrieb selbst, einschließlich der damit verbundenen Intrigen, Liebesaffären, Erfolge und Misserfolge. Nach dem fulminanten Erfolg der ersten gemeinsamen Produktion, der Haydn-Oper „Der Apotheker“ (Lo speziale), ist dies die zweite Opern-Koproduktion des Liebhabertheaters Schloss Kochberg – Theater an der Klassik Stiftung Weimar und der lautten compagney BERLIN. Die Aufführungen entsprechen der historischen Bühnenkunst und der Ausstattung der frühen 1790-er Jahre.

1787 hatte Goethe sich in Rom für Cimarosas Oper „L´impresario in angustie“ begeistert und packte die Partitur auf seiner Rückreise nach Deutschland ins Reisegepäck. Wieder in Weimar, übersetzte er eigenhändig das Libretto des „L´impresario“ von Giuseppe Maria Diodati und schuf als frisch gebackener Theaterdirektor eine eigene deutsche Fassung mit dem Titel „Die Theatralischen Abentheuer“, der er weitere Arien von verschiedenen Komponisten hinzufügte. Mit der Uraufführung am 24. Oktober 1791 am wenige Monate zuvor eröffneten Weimarer Hoftheater begann der Siegeszug dieser Oper durch die deutschen Bühnen. Später erstellte Goethes Dramaturg Christian August Vulpius unter Hinzufügung von Mozarts „Der Schauspieldirektor“ eine zweite Weimarer Version, die am 14. 10. 1797 ihre Uraufführung erlebte. Keine der Weimarer Fassungen dieser Oper ist jedoch vollständig erhalten. Die Rezitative fehlen vollständig.

In mehrjährigen Recherchen fanden wir in den unterschiedlichsten Bibliotheken und Archiven Hinweise aus der Literatur und Teile – vor allem Arien – der deutschen Fassungen des „L´impresario“. Als Grundlage für unsere Oper nahmen wir Cimarosas Erstfassung von 1786, die Goethe in Rom so begeisterte. Sie ist dramaturgisch stringent, knapp und witzig. Babette Hesse, eine Spezialistin für diese Art von Opern aus dem 18. Jahrhundert, hat das Libretto von Giuseppe Diodati für uns aus dem Italienischen neu übersetzt. Hier fügten wir Goethes von verschiedenen Komponisten vertonte Einlage-Arien aus der Fassung von 1791 an passenden Stellen ein und ergänzten, wo es erforderlich ist, kurze hinleitende Rezitative.

Die Handlung der „Theatralischen Abentheuer“ bringt eine Opernproduktion mit dem entsprechenden Personal auf die Bühne und stellt uns dabei einen Direktor, einen Dichter, einen Kapellmeister und drei Primadonnen im Streit um Liebe, Ruhm und Karriere vor. Während alle bestrebt sind, möglichst viel Vorteil aus dem Unternehmen zu ziehen, wird an der Oper geprobt, werden Allianzen geschmiedet und kräftig intrigiert. Die Dinge spitzen sich zu, bis am Ende der von allen bedrängte Direktor auch noch mit der Kasse durchbrennt. Die Botschaft der Oper ist zeitlos:  wo viele Egoismen zusammenkommen, wird ein Projekt verhindert statt befördert. Und auch im 18. Jahrhundert gab es natürlich schon „Me too“, wenn auch nicht mit der heutigen Bezeichnung.

Eine Koproduktion des Liebhabertheaters Schloss Kochberg – Theater an der Klassik Stiftung Weimar und der lautten compagney BERLIN.

Der Trailer zur Oper:


(Bei Darstellungsproblemen nutzen Sie bitte die Direktübertragung auf YouTube.)

  • Max Rößeler / Simon Robinson, Bass-Bariton Lorenzo, der Direktor
  • Cornelius Uhle, Bass-Bariton Orlando, der Dichter
  • Christian Pohlers, Tenor Polidoro, der Kapellmeister
  • Alessia Schumacher, Sopran Fiordispina, prima buffa &
    Doralba, prima donna seria
  • Johanna Kaldewei, Sopran Merlina, prima donna giocosa
  • Christoph Kurzweil, Bass Strabinio, Beschützer von Doralba
  • lautten compagney BERLIN
  • Wolfgang Katschner Musikalische Leitung
  • Daniel Trumbull Musikalische Assistenz
  • Nils Niemann Regie
  • Christoph Kurzweil Regieassistenz
  • Jan Hoffmann Kostüme
  • Ulrike Becker Einrichtung von Partitur und Stimmen
  • Silke Gablenz-Kolakovic Produktion
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