– ABGESAGT –
Gender Stories

mit Vivica Genaux und Lawrence Zazzo

ACHTUNG: Aufgrund der verordneten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurden die Internationalen Maifestspiele in Wiesbaden (Auftritt 10.5.) als auch die Landshuter Hofmusiktage (Auftritt 24.5.) abgesagt.

Barockes Vexierspiel der Geschlechter

Männlich, weiblich, beides oder nichts davon? Fragen nach der Identität der Geschlechter sind heute oft Gegenstand ideologisch aufgeheizter Debatten. Die Sehnsucht nach festen Zuschreibungen scheint die Gemüter zu bewegen. Seltsam eigentlich, denn schon in barocken Zeiten ging es diesbezüglich fortschrittlicher, unbekümmerter, verwirrlustiger zu. Crossdressing, Rollentausch – alles Teil eines freigeistigen Verwandlungsspiels.

In der Oper des 18. Jahrhunderts war es selbstverständlich, dass gerade die Helden-Rollen von einem Kastraten verkörpert wurden. Herkules, Julius Caesar oder Alexander der Große erklangen fern jeder Männlichkeitsklischees in Sopran oder Alt. Mit GENDER STORIES begibt sich die lautten compagney zusammen mit den amerikanischen Opernsängern Vivica Genaux und Lawrence Zazzo mitten hinein in die turbulente Travestie der Geschlechter. Entdeckt ein Spiel mit Zweideutigkeiten neu, das in der heutigen Aufführungspraxis oft wegfällt, wenn Kastraten-Partien von Frauen übernommen werden. Anders als im Italien des 18. Jahrhunderts, als der legendäre Farinelli in J.A. Hasses Serenata „Marc’Antonio e Cleopotra“ die Rolle der Herrscherin vom Nil sang.
Zur Kunst des Vielgestaltigen gehören freilich auch all die Libretti, die mit Verkleidung in Täuschungsabsicht ihr munteres Spiel treiben. So tritt Bradamante in Händels „Alcina“ als Mann auf, um Einlass am Hof zu finden. In seiner „Siroe“ dient die Maskerade einem geplanten Rachemord. Achille in Hasses „Achille in Sciro“ wiederum verbirgt sich als Mädchen Pirra vor der Verfolgung durch die Griechen.

Neben Arien aus „Alcina“, „Deidamia“ und „Siroe“ wird in GENDER STORIES Repertoire der prime donne und primi uomini bei Hasse, Niccolo Popora, oder Galuppi erklingen, flankiert von Opernsinfonien der jeweiligen Komponisten. Aus all dem entsteht ein lebendiges, schillerndes und garantiert augenöffnendes Bild vom Opernleben in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

 

  • Vivica Genaux Mezzosopran
  • Lawrence Zazzo Countertenor
  • Wolfgang Katschner
  • lautten compagney BERLIN
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